Das Kollektiv „Niederdruckpneumatik“

In der Entwicklungsabteilung in Teltow gab es das Kollektiv „Niederdruckpneumatik“ mit Valentin Ferner als führendem Kopf sowie Heinz Hänel, Dieter Drews und Heinz Malkwitz.
Sie entwickelten ein Gerätesystem für pneumatische Regelung und Steuerung mit dem Arbeitsluftdruck 0 – 100 mmws. Es wurde unter der Bezeichnung „Unipneu“, später „Unalog“ vermarktet (universelles niederdruckpneumatisches Analog- und Logik-System). Ich habe gern damit gearbeitet, weil man durch einfaches Umstecken einiger Schläuche das Reglerverhalten an die Aufgabe anpassen konnte. Das Entwicklungskollektiv wurde mit einem Nationalpreis ausgezeichnet. Das System war vielseitig einsetzbar, z.B. entwickelte Rolf Sebastian einen Kraftwerkstrainer, der für die Schulung des Bedienungspersonals von Großkraftwerken verwendet wurde, einschließlich Anti-Havarie-Training.
 Bei ihren Forschungen stellten die Entwickler fest, daß sich Schallwellen in Schläuchen fast verlustlos ausbreiten. Um das zu demonstrieren steckten sie einen Ohrhörer in ein Ende eines 100-m-Bündels Pneumatikschlauch. Am anderen Ende konnte man die Musik in fast gleicher Lautstärke hören.
Diese Erkenntnis machten sich zwei Einfahrer auf ihre Art zu Nutze:


fj27.jpg  Reinhard Mahlo                             opti16.jpg   Hans Völker

 

 

Reinhard Mahlo hatte ein Motorrad, mit dem wir eine zeitlang zusammen zu Baustellen fuhren. Um uns während der Fahrt unterhalten zu können bastelten wir uns Schlauchverbindungen von den Ohren zu kleinen Plastetrichtern, die als „Mikrofon“ vor dem Mund hingen, sowie eine Verbindung von Mann zu Mann. Es funktionierte allerdings mehr schlecht als recht – die Nebengeräusche waren zu stark.                                                                   
 

Valentin Ferner, Heinz Hänel und Heinz Malkwitz sind bereits verstorben. Ferner war ein vielseitig talentierter Mensch. Er hat z.B. ein Buch geschrieben, welches seinem Titel „Anschauliche Regelungstechnik“ wirklich gerecht wurde, und er hat das Leben der Bienen in Gedichtform geschildert. 

Hans Völker

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