Die Geburtsstunde des inzwischen schon legendären H²-Hemdes schlug Mitte – Ende der siebziger Jahre im damaligen VEB Otto Grothewohl Böhlen.
Erster Einfahrer war Jürgen Berlich, und dazu gehörten unter anderem Mathias Richter, Arno Wehlte, Bernd Thiel, Klaus Meißner, Jürgen Mathäus, Uwe Hörath, Walther Hübner, Dieter Kressner, Volker Göbel und Reinhard Hackenberg.
Sitz dieser geballten Ladung an Einfahren waren zwei Büroräume in der alten Markscheiderei auf dem Gelände des Kombinatsbetriebes.
In dieser Zeit entwickelte sich schnell eine eigene kollektive und kulturelle Struktur. Es gab kleine Einfahrerfeste, gemeinsame Saunagänge und es wurden sogar gemeinsam Patentanmeldungen eingereicht. Aufgaben unangenehmer Art durfte derjenige erledigen, der an der Dart-Scheibe die wenigsten Punkte geworfen hatte. Immer hatte jemand irgendeine, manchmal sogar verrückte Idee. So entstand auch die berühmt-berüchtigte H²-Hymne. Um unseren Teamgeist für Jedermann sichtbar zum Ausdruck zu bringen, musste ein Hemd her.
So entstand schon Jahrzehnte vor DSDS , BSDS ( Böhlen sucht das Superhemd).
Jeder Einfahrer reichte einen Designvorschlag für die Front- und Rückseite ein und gemeinsam wurde über die Auswahl entschieden. Gewinner der Frontseite war, glaube ich, Mathias und der Rückseite Jürgen Mathäus.Das doppelte H sollte Symbol sein für die Inbetriebnahme der H²-Anlage. Weiße Nickis (T-Shirts) wurden gekauft und Stofffarben besorgt und in mühevoller Handarbeit für alle Kollegen ein Hemd gefertigt.
Fortan sollte unser H²-Hemd bei vielen sportlichen und kulturellen Veranstaltungen stolz die Körper der Böhlener Truppe zieren.
Dass auf einer Einfahrerschulung im Forsthaus Roitzsch morgens anstelle der DDRFahne am Fahnenmast ein H²-Hemd wehte, kann als grandioser Höhepunkt in der Geschichte dieses Symbols gewertet werden.
Reinhard Hackenberg